Montag, 25. Juli 2016

Fleischlos durch den Sommer

8 Wochen ohne Fleisch liegen hinter mir. 8 Wochen, in denen ich auf Fleisch, Fisch, Geflügel und dergleichen verzichtet habe. Aus welchem Grund? Mit welchem Ziel? Und wie war es eigentlich?

Immer wieder wurde ich gefragt weshalb ich denn verzichte. Es hatte keinen streng religiösen Grund, wobei die Entscheidung schon auch im Gebet gefallen ist. Dennoch war kein Fasten und Gott näher kommen der Grund. Hauptsächlich wollte ich es einfach mal gemacht haben. Ich wollte es ausprobieren und selbst herausfinden, wie schwer es eigentlich ist, kein Fleisch zu essen. Außerdem spielt das Konsumieren von Produkten aus der Massentierhaltung auch eine kleine Rolle. Schon lange dachte ich mir, dass es irgendwie doof ist, dass wir so krass viel Fleisch essen. Also, um wieder auf den ersten Grund zu kommen, wollte ich probieren, wie gut es geht Fleischlos zu essen.

Mein Ergebnis und die 8 Wochen überraschten mich selbst ein wenig. Ich muss sagen, dass ich sehr gut ausgekommen bin. Nur selten war es nicht ganz so leicht. Die ersten zwei bis drei Grillsessions und eine Hochzeit waren so die schwierigsten Momente. Ansonsten fiel es mir nicht wirklich schwer. Mich hat etwas anderes deutlich mehr gestört. Im Gespräch mit anderen gab es die unterschiedlichsten Reaktionen. Manche lobten, manche waren etwas verdutzt, konnten es aber nachvollziehen und manche, nunja, bei ein paar stieß es auf so großes Unverständnis, dass sie mich und das Fleischlose dasein runter machen mussten. Gerade letztere Gruppe hat mich etwas schockiert. Das waren nicht viele. Ich glaube, ich könnte sie an einer Hand abzählen. Aber es gibt sie. Und da habe ich mich selbst hinterfragt und möchte euch hinterfragen: Denken wir über die Sachen wirklich nach, wenn wir sie sagen? Wir müssen ja nicht alles gutheißen und nicht alles verstehen, aber ist es notwendig andere deshalb zu verletzen? Ich glaube, ich bin da abgehärtet und schlagfertig genug mich zu wehren, aber trotzdem kann ich das nicht gutheißen. Das fand ich zeitweise deutlich krasser, als auf das Fleisch zu verzichten und in meiner machnmal trotzigen Verfassung drängt es mich schon fast dazu Vegetarier zu werden. Aber nur fast ;)

Wie geht es denn jetzt weiter? Ich werde nicht komplett auf Fleisch verzichten. Dazu mag ich Fleisch einfach viel zu sehr. Aber Ich möchte deutlich bewusster Fleisch essen. Nicht mehr ganz so oft und wenn, dann gezielt darauf achtend, woher das Fleisch kommt. Zu diesem Ergebnis bin ich gekommen. Denn täglich Fleisch zu essen, das brauche ich nicht.