Montag, 29. August 2016

Zwischenzeit

Es gibt unterschiedliche Phasen in einem Leben. Zumindest in meinem Leben. Phasen, die von Menschen geprägt sind und Phasen die von Projekten geprägt sind. Nicht selten kommt beides auf einmal. Diese Phasen sind meistens sehr spannend und oft auch sehr anstrengend. Aber sie bringen einen meistens weiter.
Sei es die Schulphase. In dieser Zeit habe ich sehr viel gelernt. Nicht nur schulisch und akademisch. Sondern auch, wie ich mit anderen Menschen, meinen Mitschülern, Lehrern usw. umgehe. Ich habe gelernt mich in einer Gruppe einzugliedern und meinen Platz zu finden. Irgendwann kam die Abiturphase in meinem Leben. Die war dann sehr viel mehr von Schulischem Stress geprägt. Wobei... Wenn ich so drüber nachdenke habe ich auch da nicht sonderlich viel mehr gelernt, aber dennoch war der Fokus ein deutlich anderer als zuvor. Vor allem, weil ich schon auf meine nächste Phase in meinem Leben voraus geblickt habe. Es kam mein FSJ. Ebenfalls eine sehr spannende Zeit mit vielen Erlebnissen und vielem, was ich gelernt habe. Die erste Phase, die nicht in meinem gewohnten Umfeld daheim ablief. Die erste Phase, die mich aus meinem sonst so normalen Leben herausgerissen hatte. Und die Phase in der ich momentan stecke ist mein Studium. Mittendrin. Halbzeit. Bergfest.

Aber warum erzähle ich das alles? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass zwischen jeder Phase eine gewisse Zwischenzeit liegt. Eine Zeit, die in keine Phase hineinpassen will. Zwischen Realschule und Abitur, zwischen Abitur und FSJ, zwischen FSJ und Studium. Eine kleine Zeitspanne, die ich die verheißungsvoll die "Zwischenzeit" nennen möchte. Ich glaube, dass diese Zeiten unheimlich wichtig sind. Zumindest waren sie das für mich. Dazu 3 Aspekte zur Zwischenzeit:

1. Ruhe

Meistens sind meine Lebensphasen mit sehr viel Stress und Anspannung beladen. Man hat ein Ziel auf das man zusteuert, einen Tag X an dem alles vorbei ist und man kommt von einem ins andere. Kaum hat man die eine Etappe erreicht kommt schon das nächste Zwischenziel angetrabt und erwartet erfüllt zu werden. Wir leben in einer gehezten Leistungsgesellschaft und da freue ich mich immer wieder über eine Zeit der Ruhe. Und die Zwischenzeit ist eine solche Zeit. Keine Ansprüche die an einen gestellt werden, keine Erwartungen, die erfüllt werden müssen. Niemand, der dir sagt, was als nächstes zu tun ist (alles etwas überspitzt, in dieser Reinform wird sie wahrscheinlich sehr selten auftreten). Ich persönlich genieße diese Zwischenzeite, wenn ich mal wieder Zeit finde intensiv meinen Hobbys nachzugehen oder eigene kleine Projekte in Angriff zu nehmen. Ich genieße die Zeit, wenn ich einfach mal ein Buch lesen kann und mich entspannt zurücklehnen darf. Die Ruhe ist zwischen zwei Phasen ist für mich enorm wichtig.

2. neuer Fokus

In der Regel ist die alte Phase beendet und agbeschlossen. Das nächste Ziel ist schon vor Augen. In der Zwischenzeit kann ich mich neu fokussieren. Neu ausrichten. Manchmal schaffe ich es auch alte Gewohnheiten abzulegen und neue zu starten. In der Zwischenzeit kann ich mir Gedanken machen, kann Pläne schmieden, ohne den Druck zu haben, dass es gleich los geht. Ich kann ein Stück weit träumen und visionieren um gestärkt und mit voller Motivation die neue Aufgabe in Angriff nehmen zu können.

3. JesusTime

Wo in meinem Alltag immer wieder die Zeit mit Gott verloren geht kann ich in dieser Zeit wieder intesiv mit Gott reden. Klar, ich will das auch in meinem Alltagsstress. Nur muss ich gestehen, dass bei mir der Alltag leider all zu oft gewinnt und meine Zeit mit Gott auf der Strecke bleibt. Wie genial ist da diese Zwischenzeit, in der ich wieder auf Gott sehen kann. In der ich lange Spaziergänge mit ihm unternehme und einfach mal wieder richtig lange und intensiv in der Bibel lesen kann. In der ich wieder Motivation für den stressigen Alltag tanken kann und mir immer wieder vornehme diese Beziehung mit Jesus intensiver zu pflegen als zuvor.


Die Zwischenzeit ist nicht nur zwischen großen Lebensphasen vorhanden. Ich glaube, dass es wichtig ist sich immer wieder kleiner "MiniZwischenzeiten" zu gönnen. Momentan erlebe ich eine zwischen ProCamp und Studiumsbeginn. Es ist nur eine Woche, aber ich darf sie bewusst nutzen um auszuruhen, meinen Fokus wieder neu aufs Hauptstudium zu richten und wieder eine intensivere Beziehung mit Jesus zu führen.
Wann hattest du deine letzte Zwischenzeit?