Sonntag, 8. März 2015

Wie weit reicht die Freiheit?

Die Freiheit Gottes. Ein großes Thema. Gott macht uns frei. Das ist immer wieder schön, wenn man es hört. Aber was bedeutet es eigentlich genau? Wie sieht denn die Freiheit Gottes genau aus? Und wie weit reicht diese Freiheit?
Im Unterricht waren wir auch schon mal an diesem Thema dran. Es war sogar ein kleiner Teil meiner mündlichen NT Prüfung. Paulus schreibt dazu, dass es keine Freiheit in unserem modernen Verständnis gibt. Es gibt Freiheit von etwas bzw. zu etwas. Wir sind befreit von der Sünde und frei dazu in der Liebe Gottes zu wandeln und andere zu lieben. Gut. Soweit einmal.
Die Spannung die sich nun auftut ist aber irgendwie immer noch da. Denn schließlich sündige ich ja immer noch. Auch wenn ich von der Sünde befreit bin. Ich liebe Menschen manchmal trotzdem nicht, obwohl ich frei dazu bin in der Liebe Gottes zu gehen und andere zu lieben. Wie kann ich mir das erklären?
Habe letztens ein sehr schönes Bild gehört. Wir stellen uns einen Sklaven vor. Dessen Herr ist ein grausamer und brutaler Typ. Er schlägt seinen Sklaven und unterdrückt ihn. Wenn er ihn ruft, dann kommt er sofort. Und dann ist da auf der anderen Seite dieser geile Typ. Der kauft den Sklaven von dem brutalen Typ ab. So gehört der Sklave nun dem geilen Typ. Der ist voll gut zu dem Sklaven, behandelt ihn wie einen Freund und tut ihm ständig Gutes. Er kümmert sich um ihn. Die zwei laufen nun in Stuttgart in der Innenstadt und der geile Typ muss ganz schnell in die Bank, Geld abheben. Der Sklave wartet draußen. Nun ruft von der anderen Straßenseite der brutale Typ den Namen des Sklavens: "Sklave!! Komm her". Der Sklave, getrimmt auf diese Stimme und auf den Ton, hört sofort hin und fast ohne zu zögern kommt er hinüber, obwohl er gar keinen Grund dafür hat. Er ist ja eigentlich schon losgekauft. So ähnlich ist es auch mit uns. Wir sind freigekauft. Jesus hat den Preis bezahlt für uns. Und wir hören immer noch dummerweise auf die Stimme des Teufels. Und dann machen wir.
Wir sind also frei, und irgendwie schaffen wir es doch nicht völlig von unseren alten Gewohnheiten abzukommen. Das ist die Sache mit der Sünde. Auch wenn es bitter ist, werden wir in dieser Welt immer wieder der Sünde verfallen, immer wieder das Ziel verfehlen. Was ist nun mit der Freiheit zu lieben? Auch da denke ich, beziehen wir oft Gott nicht wirklich mit ein. Wenn wir mal FÜR die Menschen beten würden, die wir nicht leiden können, dann glaube ich, dass Gott uns auch da Liebe schenken wird, die wir von uns aus nicht hätten.
Das sind die zwei Dinge. Aber was ist mit meiner Freiheit zur Entscheidung(Oh, da macht er aber ein Fass auf)? Ja, das ist ein riesiges Thema. Wo es sehr unterschiedliche Meinungen gibt. Inwieweit kann ich mich für mein Verhalten entscheiden? Kann ich mich eigentlich dafür entscheiden mit Gott zu leben? Ich glaube, dass es in gewisser Weise beides ist. Gott hat uns erwählt. Er will jeden Menschen erwählen und gibt jedem Menschen die Chance dazu. Er will dich. Und mich auch. Aber den Schritt zu Gott hin, den müssen wir machen. Wie beim verlorenen Sohn. Gott will uns wieder aufnehmen, aber wir müssen auch zu ihm kommen. Es ist ein entgegenkommen von beiden Seiten. Und ähnlich wie bei dem zweiten der beiden Söhne. Der weggeht und dem Gott nachgeht. Denn Gott wieder einlädt und den Gott aufsucht. Entscheiden wir uns für Gott? Das können wir aber nur, weil Gott sich für uns bereits entschieden hat. Zuerst kommt Gottes Entscheidung für uns.
Aber wie ist es mit anderen Entscheidungen im Alltag? Inwieweit haben wir da Macht über unser Verhalten? In kleinen und in großen Dingen? Ich denke wir sind gefordert nach Gottes Willen zu fragen. Und wenn er schweigt, haben wir freie Hand. Wenn er aber antwortet, dann haben wir immer noch die Freiheit uns gegen seinen Willen zu entscheiden. Wenn wir uns aber für seinen Willen entscheiden, ich glaube, dann werden wir sein Wirken erleben und sein Handeln spüren und großes mit ihm erleben.

Was denkt ihr so über die Freiheit? Ich erhebe hier kein Anspruch auf irgendeine Richtigkeit. Das waren einfach mal so meine Gedanken, die ich dazu hatte. Glaubt ihr, dass wir komplett frei sein können von allem? Oder ob wir, wie es Luther und auch Paulus sagen, immer von etwas "geritten" werden? Und dann kommt es halt auf den Reiter an. Wie weit reicht die Freiheit Gottes?

P.S. Wurde nebenbei auch zum 1. Vorsitzenden des KV Enz-Geil(Nagold) gewählt. Bin sehr froh drum und bedanke mich bei allen Mitbetern. Vor allem bitte ich aber um Weisheit bei Entscheidungen und wie auch schon viele Helden der Bibel um ein verständiges Herz.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen