Sonntag, 20. März 2016

Herausforderungen #4 Langzeitpraktikum

Stichwort Jugendarbeit. Jede und Jeder von uns Studenten ist ein Jahr lang in einer Jugendarbeit vor Ort. Also irgendwo in der Umgebung Liebenzells. Jetzt könnte man sich ja gleich am Anfang denken: "Was soll ich denn da? Ich hab mein halbes Leben doch schon Jungschar gemacht, ich war beim EC im FSJ, Jugendarbeit kann ich doch."
Jaja, das mag schon sein, aber dennoch ist es gut, ein Übungsfeld zu haben. Vor allem für solche Studenten, die in ihrem Leben kaum bis keine Erfahrung im Kinder und Jugendbereich gemacht haben. Was bei unserem schönen Modul "Langzeitpraktikum", kurz LZP, noch dazu kommt ist eine Evaluation. Und zwar nicht nur eine Evaluation meiner eigenen Gruppenstunde, sondern auch umgekehrt. Ich durfte eine Gruppenstunde einer anderen Person evaluieren und Feedback geben.

Soviel erstmal zur Erklärung des Ganzen. Was fordert mich aber hierbei heraus?
Und das ist genau das, was ich oben schon etwas angedeutet habe. Es fordert mich heraus kreativ und innovativ zu bleiben. Gerade weil ich schon viel Jugendarbeit gemacht habe ist es doch nicht immer so leicht mit Elan dabei zu bleiben und nicht einfach stupide Programme zu konservieren. Es fordert mich heraus auch Stunden komplett neu zu denken. Vieles, was wir in Pädagogik letztes Jahr gehabt haben möchte ich versuchen umzusetzen um selbst zu prüfen, was ich persönlich gut finde und was nicht. Und bisher habe ich einige Punkte, in denen ich sagen würde, dass unser Dozent Recht hat. Viele Punkte, die ich mein Leben lang anders gemacht habe. Ich sage bewusst nicht falsch, weil es daruaf, so denke ich, gar nicht ankommt. Es ist eine andere Art und Weise, die eventuell auch nachhaltiger ist. Und so teste ich immer wieder Dinge aus, so probiere ich mich und manchmal geht auch etwas schief. Das ist dann halt so.
Eine Sache zum Beispiel: Unser Dozent erzählt immer wieder vom AVAU Prinzip. Abholen, Verstehen, Anwenden, Umsetzen. Dies sind die 4 Schritte, die er in einer Gruppenstunde sehen will. Darüber kann man nun denken wie man möchte(ich finde den Ansatz grundsätzlich sehr interessant und gut), aber etwas, wo er auf jeden Fall Recht hat ist, dass die Teilnehmer viel zu wenig zum Umsetzen ermutigt werden. Es bleibt immer wieder beim Verstehen und manchmal auch beim Anwenden. Aber das konkrete Umsetzen ist meistens nicht vorhanden. Was meine ich damit? Wo ist der Unterschied zur Anwendung? Die Anwendung zeigt den Übertrag ins Leben der TN. Wo findet das spezielle Thema im Leben meiner Teens seinen Platz. Das Umsetzen ist noch einen Schritt konkreter. Das Umsetzen gibt eine Aufgabe mit auf den Weg. Das Umsetzen kann, wenn möglich, noch direkt in der Gruppenstunde erfolgen. Konkreter, als beim Umsetzen, kann es nicht mehr werden. Und dieses Umsetzen fehlt ganz oft in den Stunden. Und ich schließe mich dabei nicht aus. Ich habe es Jahrelang nicht eingebaut. Und jetzt ist es sehr herausfordernd dies zu tun. Warum? Weil es konkret wird und wenn es konkret wird, dann ist es zum einen schwierig sich etwas zu überlegen und zum anderen scheut man sich auch etwas davor.

Ein weiteres Beispiel, das ich noch viel schwerer finde umzusetzen: Die TN nicht nur als Konsumenten des Programms verstehen und sehen, sondern richtig mit einzubeziehen. In keinem anderen Verein sind die TN so passiv wie in kirchlichen Gruppierungen. Nirgends sonst gibt es Mitarbeiter, die alles machen und die Teens nichts, außer konsumieren. Vor dieser Herausforderung stehen wir. Dass wir die TN zum Mitarbeiten antreiben. Wie das konkret aussehen kann habe ich noch keine Ahnung. Falls ihr da Ideen habt, lasst es mich gerne wissen. Also nochmal konkret: Wie bekommen wir es in der Jugendarbeit hin, dass die Teilnehmer der Kreise, innerhalb des Kreises nicht nur konsumieren, sondern auch aktiv mitgesatlten und mitarbeiten?
Sehr spannende Frage, wie ich finde.

Danke fürs Durchhalten bis hierher.
Nächste Woche wirds richtig spannend. Denn da konmmt der Punkt, der mich überhaupt erst dazu angeregt hat eine solche Reihe zu starten. Nächste Woche kommt "Grundlagen der Homiletik" an die Reihe. Ich freu mich auf Teil 5^^.

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