Sonntag, 4. März 2018

Neue Wege

"Zwei Wege boten sich mir dar
ich nahm den Weg, der weniger begangen war
und das veränderte mein Leben"
- Robert Frost -

Nachdem eine lange Eiseskälte unser Land in Schockstarre hielt, blitzte am heutigen Tag die Sonne mehrere Stunden hervor. Sie schaffte es die verschiedensten Menschen an die frische Luft zu locken und ließ einen Hauch von Frühling verspüren. Auch ich machte mich auf den Weg. Ich lief durch die Monbachschlucht, umkreiste einen Nebenort Liebenzells und kehrte nach drei Stunden Spazierengehen wieder in die Wohnung zurück. Vor allem der Weg durch die Monbachschlucht lies mich an obiges Zitat von Robert Frost denken, denn manche Bachüberquerungen waren nicht so einfach möglich. Zumindest wenn man auf nasse Füße verzichten wollte. Stellenweise waren die Trittsteine von einer Eisdecke verdeckt, sodass es unmöglich war auszumachen, an welchen Stellen der Bach passierbar war. Anstatt umzukehren, was manche Wanderer mit Kindern oder Tieren taten, suchte ich mir einen anderen Weg. Einen, der noch nicht begangen war. Ich klammerte mich an Wurzeln, trat auf den Rand der Eisdecke, hörte jene unter meinen Füßen nachgeben und verlagerte mein Gewicht. Ich fühlte mich wie ein kleiner Junge, der gerade das Abenteuer seines Lebens begeht. 


Mich hat das Zitat und dieses kleine Erlebnis zum Nachdenken gebracht. In meinem Leben verändert sich bald einiges. Im Sommer bin ich mit meinem Studium fertig und für mich beginnt ein neuer Abschnitt. Was das genau sein wird, verrate ich ein anderes Mal. Dazu ist es noch zu früh. Sicher ist aber, dass ich Wege einschlagen will, die bisher noch wenig begangen sind. Ich will neues wagen. Warum? Weil es interessant ist. Weil ich das Leben spüren will, wenn ich Wege einschlage, die ungewohnt sind. Weil ich mir nicht sicher sein kann, ob der nächste Schritt der richtige ist. Weil ich vielleicht mein Gewicht verlagern muss, um nicht einzubrechen. Weil ich mich dabei wie ein kleiner Junge fühle, der das Abenteuer seines Lebens begeht. Nein: Weil ich mich auf einem Abenteuer befinde. 

Dabei brauche ich trotz alledem eine Wurzel, an die ich mich festhalten kann. Etwas, das Bestand hat, das nicht reist, nicht herausbricht, wenn ich meine Finger darum schließe. Ich brauche Jesus. Denn nichts bietet mehr Halt. 

Ich will dich, lieber Leser, auch herausfordern. Welche Wege liegen vor dir? Welche Abzweigungen? Vielleicht ist es auch für dich dran, heute einen Weg zu gehen, der noch nicht begangen ist. Ein Weg, der dir vielleicht unsicher scheint. Ich will dich ermutigen heute diesen Weg einzuschlagen und gleichzeitig will ich dir den Rat geben weise auszuwählen, an welchen Wurzeln oder Steinen du dich festklammerst. Nicht jede Wurzel hält.

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