Ende Juli bis Anfang August war ich zwei Wochen auf dem Westweg unterwegs. 285km durch den Schwarzwald von Pforzheim bis nach Basel. Intern wird der Weg auch gerne der "Höhenweg" genannt und das nicht ganz zu Unrecht. Insgesamt werden über 10 Gipfel bestiegen die über 1000m hoch sind. Klar muss man dazu sagen, dass hier nicht die Höhe ansich das Entscheidende ist, sondern vielmehr das ständige Auf und Ab.
Ich hätte viel zu erzählen, begrenze mich aber auf ein paar Wesentliche Dinge.
Warum hab ich mir das Ganze angetan?
Ich bin den Westweg alleine gelaufen. Nicht unbegründet natürlich. Ich wollte eine Herausforderung. Die hatte ich auf der einen Seite durch die körperliche Anstrengung und auf der anderen Seite durch die soziale "Isolation" von bekannten Gesichtern. Ein zweiter Grund war für mich die intensive Zeit mit Jesus. Zwei Wochen wandern hieß für mich auch zwei Wochen Zeit im Gebet verbringen. Zwei Wochen zurück geworfen sein auf das Wesentliche.Wie ist es mir so ergangen?
Zu Beginn war ich super motiviert. Ich hatte richtig Lust und Freude daran einfach nur zu laufen. 15kg auf dem Rücken waren zwar auf Dauer auch nervig, aber man gewöhnt sich auch dran. Nach dem zweiten Tag wurde meine Freude allerdings etwas gedämpft. Mein rechter Oberschenkel fing an zu Schmerzen. Nur war ich noch 3 Tage vom nächsten Ort entfernt, was dazu führte, dass ich mich diese drei Tage zum Teil durchquälte. Letzten Endes humpelte ich weite Strecken und vor allem die Passagen, in denen es bergab ging wurden zur Hölle auf Erden. In Hausach angekommen wollte ich bereits abbrechen. Nur Günther, ein Wanderer den ich dort kennen lernte, überzeugte mich davon Magnesium Pulver zu nehmen und doch noch weiter zu laufen. Dazu kam, dass ich in dieser Nacht auf dem Zeltlager in Wolfach übernachtete, was ebenso neue Motivation gab und mich veranlasste den Weg weiter zu gehen. In der zweiten Hälfte des Weges wurde es mit meinem Bein immer besser, sodass ich am Ende nichts mehr von meinen Beschwerden spürte.Auf sozialer Ebene war ich sehr gesegnet. Es gab kaum einen Tag, an dem ich nicht mit anderen Westweg-Wanderern mitgelaufen wäre. Ich bin nicht den ganzen Tag mit Menschen gelaufen, aber doch immer mal wieder ein paar Kilometer. Zu erwähnen wären da Hans, Martin, Günther, Johannes, Felix, Priska usw. Nur um mal diejenigen zu nennen, deren Namen ich noch in Erinnerung habe.Viele davon sind auch Christen und das hat mich irgendwie gefreut. Alle waren sie unterschiedlich und alle teilten eines miteinander: Den gemeinsamen Weg.
Auch geistlich erlebte ich einiges. Viele kleine Ermutigungen, viele kleine Gedankenanstöße und für mich das eine kleine Wunder mit Günther und meinem Bein. Es tat gut auf das Wenige beschränkt zu sein um sich auf das Wichtige zu konzentrieren.
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